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Drei tolle DIY-Spiele zur Feinmotorikförderung

Übungen zur Förderung der Feinmotorik sind leider häufig langweilig und bei den Kindern entsprechend wenig beliebt. In meiner Arbeit als Ergotherapeutin ist es mir besonders wichtig, spielerische, motivierende Angebote zur Entwicklungsförderung zu finden. Denn Spaß ist ein wahrer Lernbeschleuniger und sorgt dafür, dass Kinder die Übungen gerne wiederholen.

Unsere selbstgemachte Kinder-Knete kommt besonders häufig zum Einsatz, weil sie in vielen verschiedenen Spielvarianten zum ausdauernden Feinmotoriktraining einlädt. Hier stelle ich nun drei neue kleine Feinmotorikspiele vor, die sich schnell und einfach selbst basteln lassen. 

 

Das Knopfglas beübt spielerisch den Pinzettengriff

Ein Knopf-Glas lässt sich schnell z.B. aus einem leeren Marmeladenglas basteln. Dafür wird einfach ein Schlitz in den Deckel geschnitten/ gebogen und schon kann das Glas mit bunten Knöpfen befüllt werden. Verwenden wir große Knöpfe so kann dieses Spiel schon jüngeren Kindern ab dem zweiten Lebensjahr angeboten werden. Für sie ist auch das Öffnen und Schließen des Drehverschlusses spannend. Bei so kleinen Kindern sollten wir besonders darauf achten, dass der Schlitz keine scharfen Kanten hat und das Spiel anfangs auch immer beaufsichtigen. Für ältere Kinder dürfen die Knöpfe und der Schlitz ruhig etwas kleiner sein. Durch verschiedene Varianten lässt sich das Spiel dann noch steigern oder interessanter gestalten. 

 

Spielvarianten zur Feinmotorikförderung mit dem Knopfglas

  • Alternativ zu den Knöpfen können auch Münzen in ein Glas oder eine Spardose gefüllt werden. Das Spiel mit "echtem Geld" wirkt auf viele Kinder besonders motivierend. 
  • Zur Steigerung der Anforderungen sammeln die Kinder eine kleine Menge Knöpfe in ihrer Hand ein um sie dann nacheinander aus der Hand heraus in das Glas zu stecken. Es empfiehlt sich, dieses Spiel mit zwei bis drei Knöpfen zu beginnen und die Anzahl dann nach und nach auf fünf bis sechs Knöpfe zu steigern.
  • Mit etwas Übung kann aus dieser Variante auch ein Würfelspiel gemacht werden. Dafür bestimmt der Würfel, wie viele Knöpfe in der Hand gesammelt und anschließend in das Glas gesteckt werden sollen.

 

Das Auto mit Aufrollzug für geschickte Finger- und Handgelenksbewegungen

Für dieses Spiel nutzen wir ein etwas größeres Spielzeugauto oder ein anderes Fahrzeug. Außerdem benötigen wir noch ein langes, stabiles Band und einen Stab zum Aufrollen. Dafür eignet sich zum Beispiel das innere von einer Rolle Küchenpapier oder Frischhaltefolie, auch ein Rundholz, ein Ast oder ein dicker Stift lassen sich gut verwenden. 

Das Band wird nun am Unterteil des Fahrzeugs und an der Rolle festgeknotet oder mit Klebeband festgeklebt. Jetzt kann das Kind die Rolle an beiden Seiten festhalten und das Auto durch Aufrollen des Bands zu sich heranziehen. 

 

Spielvarianten für das Auto mit Aufrollzug

  • Die Anforderungen dieses Spiels lassen sich durch unterschiedlich große Rollen zum Aufwickeln gut variieren: Nutzen wir eine dicke längere Rolle (z.B. das innere einer Küchenrolle) so lässt sich mit dem Spiel gut die Beweglichkeit des Handgelenks fördern. Kleine, dünne Rollen können wir gut zum Training gezielter Fingerbewegungen nutzen. 
  • Besonders motivierend wirken hier meist kleine Wettrennspiele bei denen zwei Autos gegeneinander fahren oder die Zeit gestoppt wird. So können auch einzelne Kinder versuchen, ihren eigenen Rekord immer wieder zu verbessern.

 

Der hungrige Tennisball kräftigt die Handmuskulatur und trainiert die Geschicklichkeit der Finger

Damit der hungrige Tennisball etwas fressen kann, drücken wir ihn von beiden Seiten des Mauls etwas zusammen, dies ist eine schöne kleine Trainingsaufgabe zur Kräftigung der Handmuskulatur. Das Füttern mit kleinen Gegenständen (wie hier Dübeln aus Holz) fördert die Geschicklichkeit der Finger.

 

Spielvarianten für den hungrigen Tennisball

  • Der hungrige Tennisball kann mit verschiedenen kleinen Gegenständen gefüttert werden. Es eignen sich z.B. Knöpfe, Münzen, Glassteine, Dübel, trockene Nudeln und vieles mehr. Durch unterschiedliches "Futter" können die feinmotorischen Anforderungen variiert und gesteigert werden.
  • Das Füttern des Tennisballs kann auch mit Spielen in einer Fühlwanne/ Sinneswanne kombiniert werden. Hier kann der Ball auch mit einem kleinen Löffel z.B. mit trockenen Bohnen, Linsen oder Reis gefüttert werden.
  • Ähnlich wie oben beim Knopfglas ausführlich beschrieben, können auch hier die kleinen Futterteile erst in der Hand eingesammelt und dann aus der Hand heraus nacheinander verfüttert werden. Die Anzahl der zu verfütternden Teile kann ebenfalls mit einem Würfel bestimmt werden.

 

Ich freue mich sehr, wenn einige dieser kleinen Spielideen Einzug in Familien oder pädagogische Einrichtungen erhalten und wünsche viel Freude beim Basteln und gemeinsamen Spielen!

Alles Liebe 

Jana 

 

 

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